Les Suites Du Pantograph

Recently I have been helping and visiting some friends, who are forming a community and space for artists and creatively working people in Crémines, a village in the french speaking part of Switzerland. I wrote the following text to give you and idea of the project…

Read more about this here.


Are you lost? Is what you ask yourself, when you step out the train onto the empty platform and start walking down into the village. The air is very clean, there’s that slight smell of Cows and you are surrounded by mountains which makes you wonder how you ended up here again. Then there is this guy – he is so obviously French speaking – who looks at you friendly and curiously but makes it very clear, that you are a stranger.

Who are you? You are a musician. No, you are an artist. You like creating stuff. You like thinking out of the box. Even stepping out of your comfort zone. Not so much. But you are an open person. You like questioning things. You’re not an artist, actually. But you like sharing things with others. Most of the time…

You don’t have enough time to figure it out because Crémines is small. You pass by the village’s tiny food store and three closed-down brothels to find what you were looking for. The place: A quiet and casual looking farmhouse where you plan to stay for a weekend residency.

Little did you know, it would take you seven days to leave…

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The “Suites-Du-Pantographe” is the freshest go-to place for out-of-the-box thinking, creative people in Switzerland right now. It’s home to a community of musicians and artists and provides tons of opportunities for people to visit, dive into their projects and become a vital part of the place. Several living spaces, a large community room with a kitchen, two grand-pianos, space for rehearsals, recording equipment, another living room with a cozy bar and a collection of (no kidding) 2000 board games, a vegetable garden, a big space in the attic for seminars or group activities… Just to give you an idea of the infinite ideas, that can come to life here.

The place originally emerged out of a community of squatters, who occupied an industrial complex and transformed it into a cultural center. “Though the philosophy of the place has changed, the anarchic spirit remains”, explains Malcolm, a jazz-pianist and musicologist, who is one of the permanent members at the “Suites-du-Pantographe” or short the “Panto”. These are the folks who constantly make the place grow and contribute to its environment and coziness, its framework and furnishing and its purpose and values.

When we talk about values though, it really comes down to the community. What residents create and do, and the looks of the place might change over time. But what remains, are the core values of a place, that is shaped by its community collectively. The policies reflect this: Visiting the Panto comes with no price label, but residents are asked to contribute in a way that they consider fair. The Panto shares food with residents, that was collected from the local grocery store and was considered too-old-to-sell but too-fresh-to-trash. Every resident is a participant, who helps make the Panto thrive.

Through these values, the Panto emerges as a shelter for virtue and care. It welcomes strangers and provides creative opportunities for virtually anybody. Here the seeds for sustainability, equality and social change can be planted in a collective effort in order to bring us closer together and make the change possible, that the world so desperately needs.

“And if we want to share the beauty of the world, if we want to be in solidarity with its sufferings, we must learn to remember together.”

Edouard Glissant

Deutsch

„Nun, bin ich komplett verloren!“ Denkst du, als du aus dem Zug auf den leeren Bahnsteig steigst und ins Dorf hinuntergehst. Die Luft ist sehr sauber, es riecht leicht nach Kühen und du bist umgeben von Bergen, was dich umso mehr wundern lässt, wie du wieder hier gelandet bist. Dann ist da noch dieser dicke Kerl (er sieht sooo französisch aus!), der dich freundlich und neugierig ansieht, aber dir deutlich zu Verständigung gibt: Du bist fremd hier.

Wer bist du? Du machst Musik. Nein, du bist eine künstlerische Person. Du magst es zu kreieren. Du denkst gerne über den Tellerrand hinaus. Trittst sogar gerne aus deiner Komfortzone heraus. Jedoch nicht immer… Aber du bist eine offene Person. Du hinterfragst gerne Dinge. Eigentlich gar nicht mal so künstlerisch. Aber du teilst gerne mit anderen. Was auch immer. Meistens zumindest…

Du wirst nicht genug Zeit haben, um es rauszufinden, denn Crémines ist klein. Du läufst vorbei am Dorfladen und an drei geschlossenen Bordellen, um schließlich das zu finden, wonach du gesucht hast. Der Ort: Ein ruhiges und ungezwungen aussehendes Bauernhaus, in dem du ein Wochenende verbringen möchtest.

Nie im Leben hättest du gedacht, dass du sieben Tage bleiben würdest…

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Die „Suites-Du-Pantographe“ ist eine Kommune für frei denkende, kreative Menschen in der französisch sprachigen Schweiz. Es ist das Zuhause einer Gemeinschaft von Musikern und Künstlern und bietet ihren Besuchern unzählige Möglichkeiten in eigene kreative Projekte einzutauchen und somit selbst Bestandteil des Ortes zu werden. Mehrere Wohnräume, ein großer Gemeinschaftsraum mit Küche, zwei Flügel, Platz zum Proben, Studioequipment, ein weiteres Wohnzimmer mit gemütlicher Bar und einer Sammlung von (ohne Witz) 2000 Brettspielen, ein Gemüsegarten, ein großer Raum auf dem Dachboden für Seminare oder Gruppenaktivitäten… Die Möglichkeiten zum kreativen Schaffen sind schier endlos.

Der Ort entstand ursprünglich aus einer Gemeinschaft von Hausbesetzern, die einen Industriekomplex besetzten und ihn in ein kulturelles Zentrum verwandelten. „Obwohl sich die Philosophie des Ortes geändert hat, bleibt der anarchische Geist erhalten“, erklärt Malcolm, ein Jazzpianist und Musikwissenschaftler, der, zusammen mit seiner Familie, zu den permanenten Bewohnern des „Suites-du-Pantographe“ oder kurz „Panto“ gehört. Sie sind es, die dem Ort Puls und Leben geben und zu seiner Umgebung und Gemütlichkeit, seinem Rahmen und seiner Einrichtung beitragen, sowie seine Kultur und seine Werte pflegen.

Redet man über Sinn und Zweck vom Panto, geht es wirklich um Gemeinschaft. Was die Bewohner kreieren und tun und wie der Ort aussieht kann sich im Laufe der Zeit ändern. Was aber bleibt, sind die Grundwerte einer Kommune, die von ihrer Gemeinschaft geprägt wird. Die Richtlinien widerspiegeln dies: Auf einen Besuch im Panto folgt keine Rechnung, aber die Bewohner werden gebeten, einen Beitrag zu leisten, den sie selbst für fair halten. Im Panto gibt es immer reichlich zu essen, da die Gemeinschaft einen Deal mit dem örtlichen Lebensmittelgeschäft hat, bei dem sie Lebensmittel erhält, die noch frisch genug zum Verzehr aber nicht zum Verkauf sind. Jeder Besucher versteht sich als Teilnehmer, der dazu beiträgt, das Panto gedeihen zu lassen.

Die „Suites-Du-Pantographe“ ist somit ein Ort der Tugend und Fürsorge. Hier sind Fremde willkommen und kreative Möglichkeiten sind geboten für praktisch jeden. Hier können die Samen für Nachhaltigkeit, Gleichberechtigung und sozialen Wandel gemeinsam gepflanzt werden, um uns näher zusammenzubringen und den Wandel zu ermöglichen, den die Welt so dringend braucht.

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